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"RAHMENLOS"  Stegreif III - Wochenstegreif  I  SS 2008  I  Prof. Lamott  I  Bewertung: 200

In einem ländlichen Kontext in Bayern mit Sicht auf die Alpenkulisse soll eine christliche Kapelle errichtet werden. Sie soll dem heiligen Franziskus von Assisi geweiht werden und allen Menschen, gleich welchen Bekenntnisses, offen stehen. Es soll ein spezifischer Raum entwickelt werden, dessen Charakteristika sich aus Ort und Thema herleiten.

Das Grundelement bildet ein Quader, da er wohl die einfachste und klarste geometrische Form darstellt, und die angestrebte Zurückhaltung beim Entwurf der Kapelle widerspiegelt. Für einen respektvollen Umgang mit der Natur/ Umgebung wird durch Auflösung des Quaders reagiert. Die einzelnen Rahmen/ Tore schmiegen sich an den Hang an, sie lassen die Natur „weiterfließen". Im Innenraum bleibt der Hang ebenfalls teilweise erhalten um dem Besucher die Natur erfahren zu lassen, und zudem eine Sitzgelegenheit bietet.

Die Abstände der Rahmen verengen sich und wachsen höher empor, je näher der Altar rückt. Zudem liegt der Altar auf einem höheren Niveau, so dass der Besucher nicht sofort Einsicht erhält und er sich seine Eindrücke „erarbeiten" muss. Auf dem Weg erhält der Besucher Einblicke in die Natur, erfährt ein Licht- und Schattenspiel und hat Zeit sich „Gott anzunähern", in sich zu kehren.

Lediglich ein Element, dies in verschiedenen Größenausführungen, wurde verwendet. Die Rahmen sind aus Stahlbeton in Sichtbetonqualität. Die Farbe des Betons soll möglichst an die Umgebung angepasst werden, zudem soll eine Abstimmung mit der Kiesschüttung erfolgen. Des weiteren werden Anforderungen an den Sichtbeton gestellt in Bezug auf die Betonoberfläche- eine glatte Oberfläche mit möglichst wenig sichtbaren Schalungsfugen ist erwünscht (Schalung eventuell mittels kunststoffbeschichteten Tafeln). Mit der Zeit wird sich eine Patinaschicht bilden, mit welcher sich die Kapelle, die betretbare Skulptur, noch mehr in die Umgebung einfügt.