Hauptstudium Grundstudium Vita
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Diplomarbeit I WS 2008/ 09 I Prof. Lamott I Bewertung: 230 Die
am Hudson River in NYC gelegenen Chelsea Piers sollen bebaut werden und eine
neue städtebauliche Situation geschaffen werden. Die historischen Kämme sind
als Struktur lesbar zu halten. Der Stadt soll die Uferzone zugänglich gemacht
werden. Die
Landmasse wird addiert. Wasser und Land verschmelzen ineinander. Die historische
Kammstruktur bleibt erhalten, wird betont. Sie verdichtet sich, so dass die
gesamte Fläche bespielbar gemacht werden kann, sich eine Einheit bildet. Diese
Einheit legt sich vor die Stadt. Sie steht im Kontrast zur Vertikalität der
Stadt. Eine vorgelagerte Bühne entsteht, die den Menschen als Public Space Park
offen steht. Die Einheit löst sich vom Stadtraum ab und dockt an einigen
Stellen an die Uferkante an. Neben der Querverbindung durch Verdichtung der
Stege legt sich ein weiterer Erschließungsweg über das Gebiet. Dieser bildet
die Fortführung der Uferpromenade, bzw. lenkt sie über das Gebiet um. Dadurch
rückt der Straßenverkehr in den Hintergrund und muss nicht zwingend
unterirdisch verlaufen. Durch oberirdische Verbindungsstege gelangen die
Besucher von einer bestehenden High Line aus auf die Chelsea Piers. An Stellen des Hudson River Parks, also vom Battery Park bis auf Höhe des Central Parks, wo die Uferpromenade nicht über die Piers umgelenkt wird, verläuft die Straßenführung unterirdisch. An der Uferpromenade des gesamten Parks reihen sich dann individuelle Projekte/ Grünanlagen aneinander. Zielsetzung
war es das städtebauliche Konzept auf die Gebäudevolumen zu übertragen- Außen-
und Innenraum sollten ineinander fließen um den Außenraum immer so präsent
wie möglich zu machen. Des weiteren galt es eine Gebäudeeinheit zu entwickeln
und keine strikte Trennung von clubeigenen und der Öffentlichkeit zugänglichen
Funktionen anzustreben. Es soll möglichst in allen Bereichen viel Leben
entstehen und spürbar gemacht werden welche eigentliche Funktion, also die der
Seefahrt, sich im Gebäudevolumen verbirgt. Die
Haupterschließung führt direkt in das erste Obergeschoss. Dadurch wird u.a.
unterbunden das sich der Haupteingangsbereich auf der gleichen Ebene wie der
Wartungsbereich befindet. Der Erschließungsweg führt wie eine Art Laderampe über
eine großzügig gestaltete Treppe mit Schleppstufen in das Gebäude. Der
Besucher lässt die Stadt hinter sich und erhält erste Eindrücke, stimmt sich
ein. Im Foyer eröffnet sich dem Besucher dann ein großzügiger Raum. Er
erblickt sowohl die Gebäudeorganisation und kann zudem seinen Blick weit über
den Außenraum richten. Dem Public Space Park zugeordnet ist ein Restaurant über zwei Ebenen. Es steht sowohl der Öffentlichkeit als auch beispielweise Schulungsteilnehmern offen. Das Fährterminal ist aus Gründen einer notwendigen unbebauten Wasserfläche an der Spitze des Piers angeordnet. Zudem hält es dem Gedankengang stand eine Bewegung gen Wasser zu erzielen- der Baukörper dockt an Land an und schiebt sich zum Wasser. Dem Hafenbecken zugeordnet ist die Hafenverwaltung, gekoppelt mit dem Wartungsbereich. Sichtbezüge zu ankommenden/ abfahrenden Schiffen sind gewährleistet. Da in der Verwaltung auch Publikumsverkehr herrscht ist diese zentral angeordnet. Der Tagungs- und Schulungsbereich erstreckt sich über zwei Ebenen über dem Fährterminal. Durch einbündige Anordnung der Räume führt sich das „Bewegen auf Stegen“ auch im Innenraum fort. Der Außenraum ist immer präsent.
Ebene 0 auf dem Bestandspier wird in Massivbaukonstruktion ausgeführt. Im Restaurantbereich eine Glasfassade. Ansonsten erhält diese Ebene eine geschlossene Oberfläche in dunklem Sichtbeton. Auf dem „Sockel“ schieben sich dann die beiden oberen Ebenen in Stahlskelettbauweise gen Wasser. Um eine homogene Gebäudehülle zu erhalten wird die Glasfassade von einem transluzenten „Netz“ überspannt. Es handelt sich um ein Aluminiumgitter/ Lochblech, welches mit der CNC- Technik auf die gewünschten unregelmäßigen schmalen Öffnungen gefräst wird. Durch Eloxieren der Oberfläche entsteht eine helle Fassadenhaut. Es bildet sich ein Kontrast zwischen den Öffnungen, die das Auge durch die dahinterliegenden Glasflächen als dunkle Fläche wahrnimmt und des weißen Aluminiumgitters. Im Innenraum ergeben sich Licht- und Schattenspiele und der Besucher erhält vielfältige Blicke hinaus in den Außenraum- es bilden sich immer wieder neue „Rahmen“ aus welchen man in die Ferne blickt. Der Innenraum übt in der Materialauswahl Zurückhaltung um nicht mit der Fassadenstruktur zu konkurrieren. Durch
den Standort am Hudson River wird die Gezeitenströmung als neue Energiequelle
genutzt. Hierfür werden mehrere „Seaflow“ (Pilotanlage vor der Küste
Cornwalls, die 2003 erstmalig in Betrieb genommen wurde) am Grund des Hudson
montiert. Rotorblätter rotieren durch die vorhandene Strömungsgeschwindigkeit
des Hudson Rivers von 2,5 m/s, treiben einen Generator an und erzeugen somit
Energie. Durch die Gezeitenströmung, den Tidenhub, erhöht sich gar die Strömungsgeschwindigkeit
auf bis zu 3,0 m/s. Des weiteren führen unterschiedliche Salzkonzentrationen zu
Ausgleichsströmungen. Das Triebstrangkonzept ist entsprechend den Komponenten
von Windkraftanlagen, allerdings können hier durch die hohe Dichte des Wassers
deutlich kleinere Rotorblätter verwendet werden.
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